Die Person Larry Popper


Forensische Zeichnung von Larry Popper auf Basis von Erzählungen und Sichtungen aus dem Jahre 1993 (als Salt ’n’ Pepa gerade voll im Trend waren)



Der ähnliche Klang zu Harry Potter kommt nicht von ungefähr. Joanne K. Rowling war während ihrer Arbeit am gleichnamigen Buch so sehr von der Gestalt und den Taten des Larry Popper angetan, dass sie kurzerhand beschloss ihrem Protagonisten schamlos einen ähnlichen Namen zu geben. Doch was macht diesen Mann so faszinierend? 

Hier eine kleine Vita:

Larry Popper ist eine mythische Erscheinung, ähnlich wie Elfen, Kobolde oder Aiman Abdallah mit seiner futuristischen Reisekapsel. Nichtsdestotrotz kann man davon ausgehen, dass Big-Papa-P, wie er gerne von seinen engeren Kollegahs genannt wurde, tatsächlich existiert hat. Zahlreiche seiner frechen Anekdoten und wagemutigen Unternehmungen wurden durch Wort und Schrift bis ins heutige Zeitalter übermittelt und sind aufgegriffen worden von Mega-Blockbustern (gelesen in einer tiefen Pro7-Stimme) wie „Top Fun“, „Der sich ‘nen Wolf tanzt“ oder „Trink langsam“.

Der Sommer Blockbuster aus dem Jahre 1995
 


Er ist der Urvater der ausschweifenden Geselligkeit und nicht nur der Erfinder des Vorglühens – nein – er führte als erster Mann überhaupt das Saufspiel Zirkeln ein (damals hieß es noch „der verhängnisvolle Kreis der Pein und des Verderbens“; kurz PUV). Larry Popper war die Wiederauferstehung für das Partytum, welches nach dem römischen Kaiser Caligula keinen richtigen Hansdampf mehr vorzuweisen hatte. Er nahm sich die alte Party-Weisheit der Antike – „Alk und Bitches“ (im Lateinischen: „ora et labora“) –  zur Brust und brachte diese frohe Kunde wieder unters gemeine Volk.
 Doch Larry, geboren im Zeitalter der Renaissance, war nicht immer dieser trinkfeste Party-Gott und Haudegen. Auch er fing mal ganz klein an.


Frühe Kindheit und Verstoßung durch Popper Senior



Schon früh begann der junge Larry sich gegen bestehende Normen und Wertevorstellungen aufzubegehren. Er lehnte es beispielsweise ab, mit gleichaltrigen zu spielen. Wenn er es doch tat, klaute er ihnen Förmchen oder schmiss mit kleinen, spitzen Kieselsteinen nach ihnen. Er weigerte sich, seine jüngeren Geschwister beim richtigen Namen zu nennen; er nummerierte sie einfach durch: Fickfrosch #1, Fickfrosch #2, etc. Zudem horchte er nicht auf seinen Vater, welcher alleinerziehend war, und lachte nur immerzu diabolisch, wenn dieser versuchte ihm per Gürtel Manieren beizubringen. Er klaute Äpfel beim Nachbarn und schwänzte die Messe am Sonntag. Ein richtiges Pissblach also. Früher nahm man an, dass es wohl an den jugendverrohenden und gewaltverherrlichenden Blechblas-Instrumenten lag, jedoch war der Grund ein anderer.

Er hatte ADHS;

Nur Musik vermochte ihn zu bändigen – und Alkohol, wovon sein Vater auch reichlich Gebrauch machte, um den Bengel nachts zu neutralisieren. Daher auch die enorme Trinkfestigkeit; kein Meister fällt vom Himmel. Es benötigt jahreslanges Training und einen verzweifelten Vater, der einen früh dabei unterstützt.
Als die notwendige Dosis jedoch immer größer wurde und der Vatter mit der Herstellung seines selbstgebrauten Rachenputzers nicht mehr hinterherkam, war er mit seinen Erziehungsmethoden an seine Grenzen gestoßen. Er musste den inzwischen 15-Jährigen Larry in die Freiheit entlassen. Nicht aber ohne ihm noch eine letzte Lebensweisheit und ein wenig Mut auf den Weg mitzugeben: „Sieh zu dasse Land gewinnst du Pissflitsche!“.

Wohin gehen? Was tun?



Das Leben als Reisender und Durchbruch zum Partygott


Wer glaubt, dass der junge Larry an so einem kleinen Zank zerbricht und flehend zu Gevatter Rauswurf zurückgewinselt kommt, hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Er stieß noch ein letztes zorniges „FUCK YOU!“ aus, nahm seinen Jutebeutel mitsamt seinen sieben Sachen und machte sich auf den Weg die Welt zu verändern – ohne es zu wissen. Seine tollkühne Reise brachte ihn von einem Dorf zur nächsten Stadt, von einer Taverne zum nächsten Pub und von einer Magd zum nächsten Madl. Er tat nichts anderes als umherziehen, feiern und rumhuren. So ließ er sich durchfüttern und entlohnte seine Gastgeber mit seiner omnipräsenten, guden Laune. Ein fairer Deal, dachte er sich, doch den Gastgebern wurde das nach einer Weile zu bunt und so musste der Popper zur nächsten Stadt jingeln.
Es ist offensichtlich, dass so ein Vagabund auf seiner Wanderung viel erlebt und demnach viele coole Stories parat hat. Mit der Zeit wurde Larry immer geschmeidiger. Seine Aura war mittlerweile so erdrückend, dass er jede phantasielose Sitzparty und blutleere Beerdigung in einen feuchtfröhlichen Strudel des Rausches und der Glückseligkeit verwandeln konnte. Der Weg, auf dem er marschierte, war gepflastert mit feuchten Pflaumen und dort wo er blieb, bebten Tresen und Beckenböden.


Ein zeitgenössisches Aquarell einer von Larry Popper verursachten Donner-Sause


Tod und Erbe des Larry Popper




Heutzutage ist Party machen eine universelle Sprache und Larry P. sprach sie nicht nur fließend, er prägte sie wie kein zweiter. Ähnlich wie der Ire den Alkohol, oder wie der Alkohol die Iren. Aber auch das beste Zechgelage muss irgendwann enden und selbst die polierteste unter allen Felgen kassiert irgendwann die erste Schramme. Letzte Runde für alle, der Popper ist tot.
Larry Poppers früher Tod – im Alter von 38 – war die Krönung seines waghalsigen Werdegangs. Er starb so wie er lebte: unglaublich unkonventionell.

Eines Abends, als er gerade dabei war mit einer jungen Dame verstecken zu spielen, wurde er von hinten erschossen. Der Täter – der eigentliche Gatte der Dame – erkannte Larry Popper nicht, da dieser gerade die Alte doggystyle wegzündete. Mit einer Jagdflinte schoss der Ehegatte Larry ins Kreuz.


FRRRÄÄÄÄÄTSCH!!!!

Als der Mann erkannte, wen er da grade zur Strecke brachte, fing er fürchterlich an zu weinen und richtete die Flinte gegen sich selbst. Hätte er gewusst, dass es der große Larry P. war, der seine Frau bestieg, hätte er voller Stolz zugeschaut, Notizen gemacht und seinen Freunden, Kindern und Enkeln noch davon erzählt. So aber musste Larry den Löffel abgeben. Immerhin ein schöner Tod. Hätte er es sich aussuchen können, wäre er genauso gestorben. Beim Doggystyle. Nicht alt und voller Urin im Sterbebett. Nicht an der Pest oder der Cholera. Nicht wie vieler seiner Kollegen an Leberversagen oder Zahnfleischbluten. Nein! Beim Doggystyle.
Nach seinem Tod, lebt Larry als Geist weiter und wird ab und an von angeheiterten Leuten gesichtet. Alle berichten von ähnlichen Erscheinungen; Larry soll ihnen zugerufen haben: „TRINK! TRINK! TRINK! TRINK!“, oder abgewandelte Versionen davon. Es ist beruhigend zu wissen, dass wann immer eine Party droht lullig zu werden oder Leute auf die Idee kommen einen Ruhigen zu machen, ein Larry Popper da ist und über einen wacht. Der Schutzengel der Feiernden. Patron des Exzesses.
Einige denkwürdige Taten des Larry Popper:
  • Larry war zwischen seinem 31. Und 34. Lebensjahr Kapitän eines Piratenschiffes, da ihm die Mentalität der Seeleute gefiel. Ein Lifestyle, der ihm entgegen kam. Dann wurd’s ihm aber zu fad und er ernannte Captain Morgan als neuen Kapitän, bevor er sich aus dem Staub machte. Captain Morgan, bis dahin noch spöttisch „Sorgen-Morgan“ genannt, erlangte mit Hilfe der Tugenden von L.P. während seines weiteren Lebens jedoch bemerkenswerten Ruhm und ziert heute die Flaschen von bemerkenswertem Rum
  • Er soff Napoleon bei einer Partie „Auf-die-Stirn-kleben“ untern Tisch. Mehrmals. Daraufhin bekam er von ihm die berühmte LP-Kette geschenkt. Das „LP“ steht allerdings nicht für Larry Popper, sondern für „le papa“. Ein Eingeständnis Napoleons, dass Larry der wahre Papa Europas ist. Napoleon war danach nie wieder der gleiche und verlor seitdem alle Kriege, da er sich nicht mehr auf das Wesentliche konzentrieren konnte. Er war gebrochen.
  • Larry erfand den Break Dance. Aus Versehen. Bei dem Versuch eine Flasche Absinth aus dem obersten Regal zu holen, fiel er betrunken vom Barhocker. Als er sich bemühte aufzustehen, merkte er, dass er sich plötzlich benommen um seine eigene Achse drehte. Schließlich hatte er so viel Momentum, dass die Beine abhoben und er mit Mordstempo auf einer Hand kreiselte. Leute, die das beobachteten, verspürten den plötzlichen Drang zu Beatboxen.
Rest in Peace, Larry Popper.