Mittwoch, 13. November 2013

Levels of Trunkenheit

Servus ihr Pimmel!
Ich erörter' im Folgenden, wie die verschiedenen Stadien der Alkoholisierung aussehen. Ich habe mich der Einfachheit halber 'mal auf fünf Levels beschränkt aber sicherlich gibt es noch  weitere, feinere Nuancen auf dem Regenbogen der Trunkenheit (50 shades of voll). Wenn man alle fünf Levels gemeistert hat, kommt der Endgegner: entweder schlafen oder mit jemandem schlafen.
Aber nun genug des einleitenden Gesabbels, fangen wir an.



Achja, passend zum Thema habe ich ein Seemanns-Lied eingebettet. Es ist zu empfehlen, dieses im Hintergrund laufen zu lassen, während man weiterliest:

Level 1: nüchtern


  • Optik: HD. Man sieht alles gestochen scharf und weiß seine Sinneseindrücke korrekt zu deuten
  • Soziales Verhalten: Man ist, wie man ist. In den meisten Fällen Stock im Arsch und Gespräche über's Wetter oder Stau
  • Kulinarisches Verhalten: Man isst, wie man isst
  • Motivation: In die nächsten Levels kommen
  • Körperkontrolle: Man hat die Gabe, seine Extremitäten ohne Einschränkungen und Verzögerungen zu benutzen und die Zunge gehorcht einem auch noch
Eine typische nüchterne Szene:

Der Mann stellt sich die üblichen Fragen, wenn er nüchtern zu viel Zeit zum Nachdenken bekommt. "Hat das Leben einen Sinn?", "Warum meldet sich Gabi nicht?", "Wieso bin ich kein Jäger und Sammler geworden?", "Warum trinke ich nicht?", "Wann kann ich das nächste mal wieder Party machen?" und "Sind alle um mich herum behindert?" sind nur ein paar Auszüge der philosophischen Gedanken eines nüchternen Mannes. Die nüchterne Frau plagen üblicherweise Fragen wie "Schöne Handtasche. Wo hat sie die bloß her?", "Schöner Mantel. Wo hat sie den bloß her?", "Wie kann man nur diesen Schal zu diesen Schnürsenkeln tragen?" oder "Seh' ich fett aus, wenn ich meine Arme einfach so baumeln lasse?". Und ja ich weiß, was Frauen denken, denn Mel Gibson hat es mir erzählt.

Level 2: besäuselt

  • Optik: Eigentlich Unverändert aber leider kein HD mehr. Mehr so in Richtung DVBT
  • Soziales Verhalten: Plötzlich ist die Zunge lockerer. Die Geselligkeit erhöht. Die Leute um einen herum scheinen auf einmal doch einen Sinn zu ergeben
  • Kulinarisches Verhalten: Ein leichter Brand ist entstanden. Üblicher Weise auf Gerichte wie Döner Dürüm, Pizza oder Erdnuss-Flips
  • Motivation: In die nächsten Levels kommen, nach wie vor
  • Körperkontrolle: Man könnte meinen am besten. Vor Allem Sportarten wie Billard, Dart oder Kegeln profitieren von einem leicht besäuselten Zustand

Hier ist zu erwähnen, dass der besäuselte Zustand bei einem Mann eigentlich garnicht vorkommt, da er viel zu schnell viel zu viel trinkt und dieses Level einfach weg geflutet wird. Wesentlich öfter kann man die Besäuselung bei Frauen beobachten, die zwei bis drei Sektchen oder Hugos hinter sich haben. Plötzlich fangen sie an über alles und jeden wild daher zu kichern und bekommen rote Bäckchen wie kleine Monchichis.


 

Level 3: Sweet-Zone

  • Optik: Die Farben scheinen leuchtender und kräftiger zu sein. Der Fokus liegt nur noch auf den wichtigen Dingen wie Alk und Bitches beispielsweise
  • Soziales Verhalten: Sturm und Drang. Ein erhöhtes Verlangen nach Sozialisierung, selbst mit augenscheinlich uninteressanten Personen wie dem Klopersonal oder anderen Dudes
  • Kulinarisches Verhalten: Fass ohne Boden. Ob Schweinebrötchen, Currywurst oder Cheesy, alles geht rein und wird beinah ungekaut in den Rachen gemufft
  • Motivation: Ab diesem Zeitpunkt gibt's keine wirkliche Motivation mehr, da man ohne weitere Zusätze absolut zufrieden vor sich her treibt wie eine babyblaue Wolke aus Zuckerwatte im warmen Waldhonig
  • Körperkontrolle: Ist doch völlig egal man, hauptsache der Finger ist oben und das Tanzbein pendelt rhythmisch

Wer sich hier wiederfindet, befindet sich auf dem absoluten Höhepunkt der Völle-Kurve. Hier nach geht es nur noch steil abwärts, da der Körper übersättigt wird und schlicht und ergreifend keinen Bock mehr hat sich mit deinem Scheiß zu beschäftigen. Dann macht er das seiner Meinung nach einzig richtige: er stürzt ab. Reboot tut gut.
Da man natürlich seine Grenzen nicht kennt oder meint, sich denen zu widersetzen, trinkt man einfach weiter und verlässt dieses zuckersüße Level viel zu schnell. Deswegen ist es wichtig, zu versuchen die Sweet-Zone zu verlängern oder bis in's Mark auszukosten. Danach kommt nur noch Pein, Elend und Überlebenskampf.



Jetzt dürfte das Lied Drunken Sailor abgelaufen sein. Starte es erneut!

Level 4: Survival-Mode (auch Scheiß-hacken-voll genannt)


  • Optik: Nicht nur das man Scheuklappen auf hat, das bisschen, was man noch sehen kann ist verschwommen und viel zu grell. Deswegen schließt man die Augen so weit, dass sie nur noch kleine Schlitze bilden. Das ist auch der Grund, warum man dann auf Fotos dreinschaut wie ein geplatzter Nacktmulch im Hochsommer
  • Soziales Verhalten: Kaum vorhanden, denn man hat von nun an seine eigenen Probleme. In diesem Zustand führen viele auch gerne Selbstgespräche: "Melissa ist die einzige wahre für's Leben, ich muss ihr schreiben und ihr beweisen wie sehr ich sie liebe". Wobei in diesem Fall Melissa dann für eine x-beliebige Verflossene steht, mit der man seit über 7 Monaten keinen Kontakt mehr hatte
  • Kulinarisches Verhalten: Alles kommt rein, jedoch isst man in diesem Level ausschließlich mit den Händen und hat nur noch eine Treffer-Quote von  etwa 65%. Das heißt der Rest landet im Gesicht, auf den Klamotten oder auf dem Boden. Was man da zu sich nimmt spielt eh keine Rolle mehr, da der Körper bereits auf Sinkflug gestellt hat
  • Motivation: Wie der Name schon suggeriert: überleben. Man kämpft mit Brechreiz und Müdigkeit. Wenn die Sweet-Zone einen sonnigen Spaziergang im Park darstellt, ist Level 4 wie Brustschwimmen in Treibsand. Man fightet zwar aber das Schicksal ist längst besiegelt, wir sehen uns in Level 5 wieder, Amigo
  • Körperkontrolle: Welcher Körper? Arme und Beine flattern rum wie nasse Nudeln und das Gesicht ist teilweise gelähmt, was eine Kommunikation mit Worten unmöglich macht

Frauen trifft dieser Zustand ungemein härter. Ihnen fehlen die nötigen Kapazitäten, um die Fluten an Alkohol zu kompensieren und sinnvoll in Notfall-Systeme abzuleiten (bei Männern beispielsweise der Lümmel). Außerdem können Frauen auch nicht in der Frequenz Wasser lassen wie Burschen, da ein Klogang bei Mädels ca. 90 min. dauert.


Level 5: Komatös


  • Optik: Als würde man durch Milchglas gucken. Wenn man überhaupt noch was erkennt, sieht man es in dreifacher, rotierender Ausführung
  • Soziales Verhalten: Selbst wenn du könntest, würde sich keiner mit dir unterhalten wollen. Bleib einfach in der Ecke liegen und hoffe auf die Gnade Gottes
  • Kulinarisches Verhalten: Meistens rückwärts. Nun zahlt es sich aus, dass man vorher jeden Scheiß in sich reingedönert hat, denn jetzt gilt es der Umwelt was zurückzugeben
  • Motivation: Den nächsten Morgen erleben
  • Körperkontrolle: Haha der war gut. Eine Made in Scheiße ist graziler

Das letzte Level ist gekennzeichnet von spastischen Brechanfällen, funktionsuntüchtigen Gliedern und Nah-Tod-Erfahrungen. Danach ist deine Leber nicht mehr dieselbe. Mit deinem Saufgelage hast du dermaßen viele Hirnzellen unterspült, dass dein IQ messbar um 2 Punkte abgefallen ist. 

Endgegner: 

Wie in der Einleitung angedeutet kommt dann in den meisten Fällen der Endgegner: Schlafen. Plötzlich zirkuliert der gesamte Raum und der Magen tanzt Zumba. Da möchte ich einen Geheimtipp eines Kollegen von mir, Pepe, rezitieren: "Schmeiß' einfach 'nen Anker. Das Bein rauslegen und auf dem Boden abstellen, dann kreiselt es nicht mehr so stark".

Oft hat man auch das Problem mit jemandem schlafen zu wollen. Dieses Thema muss allerdings gesondert und mit mehr Tiefgang behandelt werden, also freut euch auf mehr.





Mit feuchten Grüßen,

Miller!